Harnblase

Beim Zystogramm (Synonyme: Zystographie; Harnblase-Röntgen), der Röntgenuntersuchung der Harnblase, handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren der Urologie, welches zur Beurteilung der anatomischen Lage und Form der Harnblase eingesetzt werden kann.

Außerdem lässt sich mit Hilfe des Verfahrens ein Ausschluss verschiedener pathologischer Befunde wie zum Beispiel einer Neoplasie (gutartige oder bösartige Neubildung von Gewebe) oder Divertikel und Fremdkörper erreichen.

Anwendungsgebiete sind:

  • Harnblasenkarzinom – dieser Tumor lässt sich durch verschiedene Zystographie-Methoden erkennen. Zur Abklärung, ob es sich bei dem Tumor um eine gutartige oder bösartige Neoplasie handelt, muss eine Gewebeprobe entnommen werden.
  • Divertikel – Ausstülpungen in der Wand der Harnblase verursachen eine veränderte Füllung der Harnblase, sodass mit Hilfe der Zystographie Divertikel sensitiv erkannt werden können.
  • Fremdkörper – sollten sich Fremdkörper im Harntrakt befinden, so können diese mit Hilfe der Zystographie dargestellt werden.
  • Vesiko-ureteraler-Reflux – ein Nachweis eines pathologischen Refluxes bei Kindern tritt besonders häufig nach einem akuten Harnwegsinfekt auf. Die Zystographie sollte auch bei notwendigen Kontrolluntersuchungen von Kindern mit einer Reflux-Symptomatik eingesetzt werden.
  • Nachbehandlung – nach einer erfolgten Operation oder einem endoskopischen Verfahren kann die Zystographie zur Beurteilung der Ergebnisse eingesetzt werden.
  • Vesico-ureteralen Reflux – unphysiologischer Rückfluss von Harn aus der Blase über die Harnleiter (Ureteren) in das Nierenbecken; bei einem Harnwegsinfekt besteht so die Möglichkeit, dass infizierter Urin in die Harnleiter zurück in das Nierenbecken läuft. Mit Hilfe der Miktionszystourethrographie kann geprüft werden, ob sowohl in Ruhe als auch während der Miktion Urin zurück in die Harnleiter fließt. Das eingesetzte Verfahren dient der Beurteilung des Risikos für eine Entzündung der Niere durch den Reflux.

Zur Beurteilung der Harnblase ist es notwendig, dass diese mit Kontrastmittel gefüllt wird, um Veränderungen im Gewebe bei einer Röntgenuntersuchung sichtbar zu machen. Vor der Röntgenuntersuchung ist es daher unabdingbar, eine allergische Reaktion auf das zu applizierende Kontrastmittel auszuschließen, da das Vorliegen einer Allergie beispielsweise zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock führen kann.